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Handschrift

When he was in þe roche ygo
When he was in þe roche ygo
Nachdem er wohl unter dem Fels
wel þre milen oþer mo,
wel þre milen oþer mo,
drei Meilen oder mehr gegangen war,
he com into a fair cuntraye,
he com into a fair cuntraye,
kam er in ein schönes Land,
as briȝt so sonne on someres daye,
as briȝt so sonne on someres daye,
sonnenklar wie an einem Sommertag,
smoþe and plain and al grene,
smoþe and plain and al grene,
eben und flach und alles grün:
hille no dale nas non ysene.
hille no dale nas non ysene.
man sah weder Hügel noch Tal.
Amidde þe londe a castel he seiȝ,
Amidde þe londe a castel he seiȝ,
Mitten im Land sah er eine Burg,
riche and real and wonder heiȝ.
riche and real and wonder heiȝ.
reich, königlich und wunderhoch.
Al þe vtemaste wal
Al þe vtemaste wal
Die ganze Ringmauer
was cler and schene as cristal;
was cler and schene as cristal;
glänzte kristallklar;
an hundred tours þer were aboute,
an hundred tours þer were aboute,
ein hundert Türme umstanden sie
degiseliche, and batailed stoute;
degiseliche, and batailed stoute;
wundervoll mit strengen Zinnen;
þe butras com out of þe diche,
þe butras com out of þe diche,
aus den Graben kam das Strebewerk
of rede golde y-arched riche;
of rede golde y-arched riche;
mit reichen Bögen aus Rotgold auf;
þe vousour was anourned al
þe vousour was anourned al
verziert waren die Wölbungen
of ich manere diuers animal.
of ich manere diuers animal.
mit aller Art von Tieren.
Wiþinne þer were wide wones
Wiþinne þer were wide wones
Darin waren breite Säle
alle of preciouse stones.
alle of preciouse stones.
alle aus Edelsteinen;
Þe werste piler on to biholde
Þe werste piler on to biholde
der schlechteste Pfeiler zu sehen
was maked al of burnissed golde.
was maked al of burnissed golde.
war von poliertem Gold gemacht.
Al þat lond was euer liȝt,
Al þat lond was euer liȝt,
All dieses Land war immer hell,
for when it was þe þerke niȝt,
for when it was þe þerke niȝt,
weil in den düsteren Nachtstunden
þe riche stones liȝte gonne,
þe riche stones liȝte gonne,
so klar wie die Mittagssonne
as briȝt as doþ at none sonne.
as briȝt as doþ at none sonne.
die reichen Steine leuchteten.
No man may telle, no þenche in þouȝt,
No man may telle, no þenche in þouȝt,
Niemand kann erzählen oder sich ausdenken,
þe riche werk þat þer was wrouȝt;
þe riche werk þat þer was wrouȝt;
welche Pracht dort ausgearbeitet wurde;
bi alle þing him þinkþ it is
bi alle þing him þinkþ it is
aus allen Dingen scheint ihm, es ist
þe proude court of Paradis.
þe proude court of Paradis.
der stolze Hof von Paradies.



In þis castel þe leuedis liȝte;
In þis castel þe leuedis liȝte;
In dieser Burg hielten die Damen an;
he wolde in after, ȝif he miȝte.
he wolde in after, ȝif he miȝte.
er wollte nach ihnen hinein, wenn er könnte.
Orfeo knokkeþ atte gate,
Orfeo knokkeþ atte gate,
Orfeo klopfte an das Tor;
þe porter redi was þerate,
þe porter redi was þerate,
der Pförtner war sofort da
and asked what his wille were.
and asked what his wille were.
und fragte ihn, was er wollte.
“Parfay!” quaþ he, “icham harpere,
“Parfay!” quaþ he, “icham harpere,
„Wahrlich“, sagte er, „ich bin Harfner
þi lord to solace wiþ mi gle,
þi lord to solace wiþ mi gle,
und soll deinen Herrn mit meinem Spiel
ȝif his swete wille be”.
ȝif his swete wille be”.
unterhalten, wenn ihm gefällt.“
Þe porter vndede þe ȝate anon,
Þe porter vndede þe ȝate anon,
Der Pförtner machte das Tor auf
and let him in þe castel gon.
and let him in þe castel gon.
und ließ ihn in die Burg herein.



Þan gan he biholde abouten al,
Þan gan he biholde abouten al,
Dann schaute er rundherum
and seiȝ þer liggeand wiþin þe wal
and seiȝ þer liggeand wiþin þe wal
und sah innerhalb der Mauern
folk þat þider were ybrouȝt,
folk þat þider were ybrouȝt,
hereingebrachte liegende Leute,
and þouȝte dede and nere nouȝt.
and þouȝte dede and nere nouȝt.
die tot aussahen aber nicht waren.
Sum þer stode wiþouten hadde,
Sum þer stode wiþouten hadde,
Einige hatten keinen Kopf,
and sum no fet no armes nadde,
and sum no fet no armes nadde,
und einige weder Füße noch Arme,
and sum þurȝ bodi hadde wounde,
and sum þurȝ bodi hadde wounde,
und einige waren am Körper durchschlagen,
and sum þer laye wode, ybounde,
and sum þer laye wode, ybounde,
und einige waren wahnsinnig und gefesselt,
and sum y-armed on horse sete,
and sum y-armed on horse sete,
und einige saßen auf Pferd mit Waffen,
and sum astrangled as þai ete,
and sum astrangled as þai ete,
und einige waren beim Essen erstickt,
and sum in water were adreinte,
and sum in water were adreinte,
und einige waren im Wasser ertrunken,
and sum wiþ fire were forschreinte.
and sum wiþ fire were forschreinte.
und einige waren im Feuer verbrannt.
Wiues þer laye on childbedde,
Wiues þer laye on childbedde,
Dort lagen auch Wöchnerinnen,
sum were dede and sum awedde;
sum were dede and sum awedde;
einige tot, einige verrückt,
and wonder fele þer laye bisides,
and wonder fele þer laye bisides,
und eine erstaunliche Menge
riȝt as þai slepe her vndertides.
riȝt as þai slepe her vndertides.
lag wie im Mittagsschlaf dazu.
Eche was þus in þis warld ynome
Eche was þus in þis warld ynome
Alle wurden also aus dieser Welt genommen
and þider wiþ fairie ycome.
and þider wiþ fairie ycome.
und dorthin mit Zauber gebracht.
Þer he seiȝ his owen wif,
Þer he seiȝ his owen wif,
Dort sah er seine eigene Frau,
Dame Heurodis, his leue lif,
Dame Heurodis, his leue lif,
Dame Heurodis, seine Liebe und Leben,
slepen vnder an ympe-tre:
slepen vnder an ympe-tre:
die unter einem gepfropften Baum schlief:
bi hir wede he knew þat it was he.
bi hir wede he knew þat it was he.
an ihrer Kleidung erkannte er sie.



When he biheld þise meruailes alle,
When he biheld þise meruailes alle,
Als er alle diese Wunder betrachtet hatte,
he wente into þe kinges halle.
he wente into þe kinges halle.
ging er in die Königshalle
Þan seiȝ he þer a semly siȝt,
Þan seiȝ he þer a semly siȝt,
und sah hier einen schönen Anblick,
a tabernacle blissful, briȝt;
a tabernacle blissful, briȝt;
einen glänzenden Baldachin;
þerinne her maister king him sete,
þerinne her maister king him sete,
hier saß ihr Meister und König
and her quene, fair and swete.
and her quene, fair and swete.
mit ihrer schönen holden Königin.
Her crounes, her cloþes, schine so briȝte
Her crounes, her cloþes, schine so briȝte
Ihre Kronen und Kleider glänzten so klar,
þat vnneþe biholden hem he miȝte.
þat vnneþe biholden hem he miȝte.
dass er sie kaum anschauen konnte.



When he hadde biholden al þat þing,
When he hadde biholden al þat þing,
Als er alles angeschaut hatte,
he kneled adoune biforn þe king,
he kneled adoune biforn þe king,
kniete er nieder von dem König
and seide: “O lord, ȝif þi wille were,
and seide: “O lord, ȝif þi wille were,
und sagte: „O Herr, wenn du willst,
mi menstraci þou schulde yhere”.
mi menstraci þou schulde yhere”.
kannst du meine Musik hören.“
Þe king answerde: “What man artow
Þe king answerde: “What man artow
Der König antwortete: „Welcher Mann bist du,
þat art hider ycomen now?
þat art hider ycomen now?
der hier nun hergekommen bist?
Ich, no non þat is wiþ me,
Ich, no non þat is wiþ me,
Weder ich noch keiner mit mir
no sente neuer after þe;
no sente neuer after þe;
hat dich jemals herbeigerufen;
seþþen þat ich her regni gan,
seþþen þat ich her regni gan,
seitdem ich hier geherrscht habe,
I no fond neuer so hardi man
I no fond neuer so hardi man
ist keiner so kühn gewesen,
þat hider to ous durste wende,
þat hider to ous durste wende,
dass er sich bei uns getraut hat,
but þat ichim walde ofsende”.
but þat ichim walde ofsende”.
ohne, dass ich ihn rufen ließ.“
“Lord”, quaþ he, “trowe ful wel,
“Lord”, quaþ he, “trowe ful wel,
„Herr“, sagte er, „ich bin gewiss
I nam but a pouer menestrel;
I nam but a pouer menestrel;
nur ein armer Spielmann,
and, sir, it is þe manere of ous
and, sir, it is þe manere of ous
und das, Herr, ist unsere Weise,
to seche mani a lordes hous;
to seche mani a lordes hous;
manche Adelshäuser zu besuchen;
þeiȝ we nouȝt welcome be,
þeiȝ we nouȝt welcome be,
wenn wir auch nicht willkommen sind,
ȝet we mot proferi forþ our gle”.
ȝet we mot proferi forþ our gle”.
müssen wir doch unser Spiel vorweisen.



Biforn þe king he sat adoune,
Biforn þe king he sat adoune,
Vor den König setzte er sich
and tok his harpe miri of soune,
and tok his harpe miri of soune,
und nahm seine Harfe mit freudigem Klang,
and tempreþ it as he wel can,
and tempreþ it as he wel can,
und stimmte sie mit großer Kunst ein,
and blissfule notes he þer gan,
and blissfule notes he þer gan,
und fing mit herrlichen Tönen an,
þat alle þat in þe palais were
þat alle þat in þe palais were
so dass alle in der Pfalz
come to him for to here,
come to him for to here,
zu ihm kamen, um zuzuhören,
and liggeþ adoune to his fete,
and liggeþ adoune to his fete,
und zu seinen Füßen lagen,
hem þenkeþ his melodie so swete.
hem þenkeþ his melodie so swete.
so schön sie die Melodie fanden.
Þe king herkneþ and sitt ful stille,
Þe king herkneþ and sitt ful stille,
Der König horcht und sitzt ganz still,
to here his gle he haþ god wille;
to here his gle he haþ god wille;
hört sein Spiel mit Wohlwollen.
god bourde he hadde of his gle,
god bourde he hadde of his gle,
Viel Vergnügen hat er daran,
þe riche quen also hadde he.
þe riche quen also hadde he.
und die Königin ebenso.



When he hadde stint harping,
When he hadde stint harping,
Als er sein Harfen aufgehört hatte,
seide to him þan þe king:
seide to him þan þe king:
sagte ihm der König:
“Menstrel, me likeþ wel þi gle.
“Menstrel, me likeþ wel þi gle.
„Spielmann, mir gefällt deine Musik.
Now aske of me what it be,
Now aske of me what it be,
Nun bitte mich um was du willst,
largeliche ichil þe paye.
largeliche ichil þe paye.
ich werde dich reichlich bezahlen.
Now speke, and tow miȝt assaye”.
Now speke, and tow miȝt assaye”.
Nun rede, und du kannst es erproben.
“Sir”, he seide, “ich biseche þe
“Sir”, he seide, “ich biseche þe
„Herr“, sagte er, „ich bitte dich,
þattow woldest ȝiue me
þattow woldest ȝiue me
du möchtest mir diese
þat iche leuedi briȝt on ble
þat iche leuedi briȝt on ble
hellfarbene Dame geben,
þat slepeþ vnder þe ympe-tre”.
þat slepeþ vnder þe ympe-tre”.
die unter dem gepfropften Baum schläft.“
“Nay”, quaþ þe king, “þat nouȝt nere!
“Nay”, quaþ þe king, “þat nouȝt nere!
„Nein“, sagte der König, „es kann nicht sein!
A sori couple of ȝou it were,
A sori couple of ȝou it were,
Das wäre vielleicht ein klägliches Paar!
for þou art lene, row, and blac,
for þou art lene, row, and blac,
Du bist ja hager, grob und schwarz,
and sche is louesum wiþouten lac;
and sche is louesum wiþouten lac;
sie ist aber liebenswert und makellos,
a loþlich þing it were forþi
a loþlich þing it were forþi
daher wäre es abscheulich,
to sen hir in þi compaini”.
to sen hir in þi compaini”.
sie mit dir zusammen zu sehen.“



“O sir”, he seide, “gentil king,
“O sir”, he seide, “gentil king,
„O Herr“, sagte er, „edler König,
ȝet were it a wel fouler þing
ȝet were it a wel fouler þing
es wäre doch viel schändlicher,
to here a lesing of þi mouþe,
to here a lesing of þi mouþe,
eine Lüge aus deinem Mund zu hören!
so, sir, as ȝe seide nouþe,
so, sir, as ȝe seide nouþe,
Wie Sie gerade gesagt haben,
what ich wolde aski, haue I scholde,
what ich wolde aski, haue I scholde,
was ich darum bitte, soll ich eben erhalten,
and nedes þi word þou most holde”.
and nedes þi word þou most holde”.
und du musst unbedingt dein Wort halten.“
Þe king seide: “Seþþen it is so,
Þe king seide: “Seþþen it is so,
Der König sagte: „Es ist ja so,
take hir bi þe hond and go;
take hir bi þe hond and go;
nimm sie denn bei der Hand und geh;
of hir ichil þattow be bliþe”.
of hir ichil þattow be bliþe”.
an ihr wünsche ich dir Freude.“



He kneled adoune, and þonked him swiþe;
He kneled adoune, and þonked him swiþe;
Er kniete und bedankte sich sehr,
his wif he tok bi þe honde,
his wif he tok bi þe honde,
nahm seine Frau bei der Hand,
and dede him swiþe out of þat londe,
and dede him swiþe out of þat londe,
und ging schnell fort aus diesem Land,
and wente him oute of þat þede:
and wente him oute of þat þede:
verließ dieses Gebiet und kehrte wieder um –
riȝt as he com þe way he ȝede.
riȝt as he com þe way he ȝede.
wie er gekommen war, auf dem gleichen Weg.

Kommentar
Sir Orfeo ist ein mittelenglisches Gedicht von unbekanntem Autor des späteren 13. oder frühen 14. Jahrhunderts, vielleicht aus einer heute verlorenen altfranzösischen Quelle neu bearbeitet (Tolkien stimmte dieser Idee zu). Es wurde uns in drei späteren Manuskripten überliefert: das älteste, ungefähr 1330, heißt Auchinleck und gibt bei Weitem die beste Lesart, währen die beide andere des 15. Jahrhunderts legen sehr verdorbene Varianten vor. Die Geschichte überlebte nachher in der Folklore: sie befindet sich also unter der Nummer 19 in den Child Ballads, einer Anthologie von traditionellen Balladen aus England, Schottland und Amerika, die Francis James Child in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sammelte.

Das Gedicht ist eine von manchen englischen Wiederholungen in den 13. und 14. Jahrhunderten von einer poetischen Gattung, deren Ursprung und Name vielleicht keltisch sind, aber auf Französisch verfasst: narrative Lais oder bretonische Lais. Es sind Kurzgeschichten in Achtsilbern mit einfachem Endreim, von gefühlvollem, verfeinertem Charakter (anders als das Fabliau), eher mittellang – typisch ist ein paar hundert Verse – und knapp und elliptisch erzählt (anders als der höfische Roman). Die Themen, üblich über die Liebe und das Wunderbare, stammen oft, aber nicht immer, aus der Matière de Bretagne. Das Muster wurde am Ende des 12. Jahrhunderts von den zwölf Lais der Marie de France gesetzt, der ersten bekannten Dichterin auf Französisch (in seinem anglonormannischen Dialekt).

Sir Orfeo ist eine Wiedererzählung des Mythos von Orpheus und Eurydike in Form eines Märchens. Orfeo, König von England und ein berühmter Harfner, hält Hof in Winchester. Seiner Königin Heurodis wird im Traum Bescheid gegeben, dass sie durch Zauberei bald entführt wird, und trotz aller Vorsicht wird sie wirklich. In seinem Leid entsagt Orfeo seinem Königtum und lebt zehn Jahre lang im Wald wie ein Einsiedler. Sein einziger Trost ist seine Harfe. Er sieht von Zeit zu Zeit die Jagd des Königs von Faërie durchreiten, und erblickt eines Tages Heurodis in der Damengesellschaft. Er folgt ihnen in ein Wunderland und wird als Spielmann in einer prächtigen Burg untergebracht. Dem König von Faërie gefällt sein Spiel so viel, dass er Orfeo die Belohnung verspricht, die er will. Orfeo bittet natürlich um Heurodis, und der König muss sie geben, um sein Wort zu halten. Sie kehren nach Winchester zurück. Orfeo macht sicher, dass sein Truchsess treu geblieben ist, und das Königspaar ist endlich mit großer Freude zurück.

Über Sir Orfeo kennt man von J. R. R. Tolkien eine Wiedergabe des mittelenglischen Texts und eine Übersetzung auf Neuenglisch. Die Wiedergabe ist anonym in einem Heft mit zwanzig Seiten in limitierter Auflage in Oxford 1944 veröffentlicht, und 2004 von Carl H. Hostetter in der ersten Ausgabe von Tolkien Studies wieder aufgelegt. Sie beruht auf dem Text des Auchinleck-Manuskripts in der Herausgabe von Kenneth Sisam, Tolkiens Lehrmeister und nachher seinem Kollegen an der Universität Oxford, aber ändert sie etwas, um die Metrik zu verbessern und um die Sprache nach den Formen des Mittelenglischen Südostenglands im 13. Jahrhundert zu korrigieren, getreu Tolkiens Meinung über das Datum und die geografische Herkunft des Gedichts. Daher versucht er, der vermuteten Urfassung näher zu kommen, bevor sie durch Vermittlung und Abschreibung von Schreibern mit anderen Dialekten verändert wurde, deren Einfluss schon im Auchinleck erwiesen ist. Auf dieser Wiedergabe beruht höchstwahrscheinlich Tolkiens Versübersetzung auf Neuenglisch; sie wurde 1975 von seinem Sohn Christopher posthum veröffentlicht.

Der ausgewählte Auszug – wie Orfeo Heurodis wiedergewinnt – liegt nach Tolkiens von Hostetter herausgegebenen Wiedergabe vor. Die Schreibung haben wir aber der Auchinleck-Fassung näher gebracht, indem wir das Breve auf einige Os (ŏ ) entfernt und den Digraph th durch den Buchstaben Thorn (þ) ersetzt haben. Wir haben die Übersetzung selbst verfasst.

Die Textumschrift ist der gebrochenen Schrift ähnlich genug, die man Textura prescissa oder sine pedibus nennt. Charakteristisch fehlen Serife am niedrigen Ende der senkrechten Strichen. Dieser Stil entstand am Ende des 13. Jahrhunderts und verbreitete sich durch England im Spätmittelalter. Wir haben die Schriftart Pfeffer Simpelgotisch von Robert Pfeffer verwandt.

Quellenangabe
Tolkien, John Ronald Reuel (ed.). Sir Orfeo: A Middle English Version by J. R. R. Tolkien. Edited, with introduction and notes by Carl F. Hostetter. Tolkien Studies: An Annual Scholarly Review vol. 1, 2004. Morgantown (West Virginia): West Virginia University Press, 2004. P. 85-123. ISSN 1547-3155. 🌍 Project MUSE.
Tolkien, John Ronald Reuel. Sir Gawain and the Green Knight, Pearl and Sir Orfeo: translated by J. R. R. Tolkien. Edited by Christopher Tolkien. London: HarperCollins, 2006. VII-158 p. ISBN 978-0-261-10259-0.
Sisam, Kenneth & Tolkien, John Ronald Reuel. A Middle English Reader and Vocabulary. Two volumes bound as one. First work originally published: Sisam, Kenneth. Fourteenth Century Verse & Prose. Oxford : Clarendon Press, 1921. Second work originally published: Tolkien, John Ronald Reuel. A Middle English Vocabulary. Oxford : Clarendon Press, 1922. Mineola (New York): Dover Publications, 2005. 292 p. ISBN 0-486-44023-0.

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Letzte Aktualisierung der Website: 22. September 2022. Kontakt: