⸱
|
Þa ofer wídne gársecg wéow unwidre ceald,
|
Als ein kaltes Unwetter über den weiten Ozean wehte,
|
:
|
Sum hagusteald on lagu féoll on nicera geweald.
|
fiel ein Jüngling ins Meer in die Gewalt der Nixe.
|
⸱ ⸱
|
He legde lást swa fýres gnást, he snúde on sunde fléah,
|
Er machte seinen Weg wie ein feuriger Funke, er schwamm und floh geschwind,
|
:
|
Oþþæt he métte meremenn déopan grunde néah.
|
bis er den Meerleuten begegnete, dem tiefen Grund nah.
|
|
|
|
|
♬ First refrain:
|
♬ Erster Refrain:
|
⸱
|
La! hwæt, ic Gárdena on geárdagum geseah
|
Wahrlich! Denkwürdige Taten von Dänen
|
⸱⸱
|
þéodcyninga-ninga-ninga þrym and –
|
habe ich viel aus der Vorzeit gesehen, und Könige, Könige, Könige kühn –
|
|
brýdealoþ under brimfaroþ déopan grunde néah!
|
und die Hochzeit unter den Wogen dem tiefen Grund nah!
|
|
|
|
⸱
|
Þæt merewíf þá of stóle úplang héo gestód,
|
Dann stand die Meerfrau vom Stuhl auf
|
⸱ :
|
Mid fágum fintan fægniende: wæs hire grétung gód.
|
und pochte mit ihrem bunten Schwanz: sie nahm ihn gut auf.
|
⸱ ⸱
|
Héo smearciende smǽre hie wende, tǽhte hire hand;
|
Mit spöttisch lächelnden Lippen wandte sie sich und reichte ihre Hand:
|
⸱ ⸱ ⸱ ⸱
|
“Nú, wilcuma, lá, hláford mín, on meremenna land!”
|
„Nun wahrlich willkommen, mein Herr, im Land der Meerleuten!“
|
|
|
|
|
♬ Second refrain:
|
♬ Zweiter Refrain:
|
⸱
|
La! hwæt, ic Gárdena on geárdagum onfand
|
Wahrlich! Denkwürdige Taten von Dänen
|
⸱⸱
|
þéodcyninga-ninga-ninga þrym and –
|
habe ich viel aus der Vorzeit entdeckt, und Könige, Könige, Könige kühn –
|
|
brýdealoþ under brimfaroþ on meremenna land!
|
und die Hochzeit unter den Wogen dem tiefen Grund nah!
|
|
|
|
⸱
|
“Hér leng ne mót ic bídan, gedǽle ic nú wiþ þé!”
|
„Hier darf ich nicht länger bleiben, jetzt trenne ich mich von dir!“
|
⸱ ⸱ :
|
Héo cwæþ: ‘Ná, ná! ne biþ hit swá ! Þu gewífast nu on mé.
|
Sie sprach: „Nein, nein! so wird es nicht! Du wirst jetzt mich heiraten.
|
⸱ ⸱ ⸱
|
Nú eft þu gá, and cweþ: – Nó má fare’ ic on sunde héah;
|
Jetzt kehrst du zurück und sagst: – Auf hoher See werde ich nicht mehr reisen;
|
:
|
Gemæcca mín is meremann déopan grunde néah.”
|
meine Gemahlin ist eine Meerfrau dem tiefen Grund nah.“
|
|
|
|
|
(♬ First refrain)
|
(♬ Erster Refrain)
|
|
|
|
⸱
|
On nacan his genéatas hine sóhton wíde ymb sund;
|
Auf dem Schiff suchten ihn seine Genossen auf dem Meer herum;
|
:
|
Hi wéopon and hi hréopon and hi sméadon þone grund.
|
sie weinten und riefen zu und schauten den Grund an.
|
⸱ ⸱
|
Þa úp he sprang and hlúde sang, and hearde helman hrand:
|
Dann sprang er auf und sang laut und wehrte das Ruder hart ab:
|
:
|
“Gáþ eft ongén! me béodeþ cwén on meremenna land.”
|
„Zurück! Die Königin lädt mich ins Land der Meerleuten ein!“
|
|
|
|
|
(♬ Second refrain)
|
(♬ Zweiter Refrain)
|
|
|
|
⸱ ⸱ ⸱
|
“Tódǽlaþ nú mín ágen, pannan, páde, préon!
|
„Verteilt mein Gut, Pfannen, Mantel, Broschen!
|
⸱
|
Gifaþ hrægelciste mínre nifte, méder míne méon!”
|
Gebt meine Kleidertruhe meiner Nichte, meiner Mutter meine Schuhe!“
|
⸱ ⸱
|
Se stéorman stód on stefne wód, and he to brime béah;
|
Der Steuermann stand wütend am Heck und beugte sich zu den Wogen nieder;
|
⸱ ⸱
|
Cwæþ: “Far nu wel! þe hæbbe Hel, déopan grunde néah!”
|
er sagte: „Nun Lebewohl! Zur Hölle mit dir, dem tiefen Grund nah!“
|
|
|
|
|
(♬ First refrain)
|
(♬ Erster Refrain)
|